„Die Hochschulleitung muss unternehmerische Verantwortung für das Schicksal ihrer Institution übernehmen“
Angesichts der zunehmenden Dominanz der US-Forschung stellt sich die Frage, wie die Schweiz ihren Spitzenplatz in der internationalen Forschung behaupten kann. Vergleichsuntersuchungen zeigen, dass strukturelle Aspekte einen grossen Anteil an der Forschungsproduktivität von Institutionen haben. „Bioworld“ befragte François da Pozzo, Leiter des CEST und Marcel Herbst, Studienautor und Experte in Fragen des Hochschulwesens, zur Rolle des Managements von Universitäten, zur Forderung nach mehr Professoren, der Auflösung von Teilen des Mittelbaus und der Abschaffung des offenen Zugangs zu den Hochschulen.
Herr Herbst, Sie haben in einer Studie die Unterschiede in der wissenschaftlichen Produktivität zwischen dem MIT und der ETH Zürich untersucht. Warum?
Herbst: Unsere Untersuchung basiert auf der Beobachtung, dass sich das MIT und die ETH Zürich in vielerlei Hinsicht vergleichen lassen: die fachliche Ausrichtung wie die Zahl der Studierenden und Arbeitskräfte sind sehr ähnlich. Hinsichtlich der wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit zeigt sich aber ein klarer Unterschied: Bezüglich Indikatoren wie Zahl und Gewicht der Publikationen, der Anzahl vertretener Forschungsgebiete und Zahl der Nobelpreisträger ist das MIT der ETH oft um einen Faktor 2 bis 4 überlegen. Dieser eklatant grössere Output bei vergleichbarem Input wollten wir verstehen.
Und was ist die Erklärung?
Herbst: Wir denken, dass eine der Hauptursachen dieser Diskrepanz in den unterschiedlichen Strukturen zu suchen sind – in der so genannten Morphologie der Institution. Am MIT hat es drei Mal mehr Professoren wie an der ETH. Es hat weniger Institute, diese sind aber grösser und interdisziplinärer. Zudem sind am MIT über 95 Prozent der Forschung von Aussen finanziert, vor allem durch die grossen staatlichen Funding-Organisationen. An der ETH beträgt dieser Anteil nur etwa 50 Prozent.
Beim Vergleich europäischer mit US-amerikanischer Institutionen finden sich derartige strukturelle Unterschiede oft. Warum?
Da Pozzo: In den USA sind die oberen Führungsstrukturen der Hochschulen besser ausgebildet. In Europa haben die Administrationen der Hochschulen weniger Macht. Hier sind es die Professoren, welche die Strukturen prägen.
Herbst: Die grössere Bedeutung der Managementstrukturen in US-Institutionen erlaubt es, dass Personen in den verschiedenen Hierarchiestufen ihre Erfahrungen sammeln können. Wenn solche Leute dann einmal in die Schulleitung kommen, haben sie meist schon eine grosse Managementerfahrung --- viel mehr als in der Schweiz. Bei uns sind es die Professoren, welche viele dieser Managementaufgaben übernehmen müssen und dadurch oft gar nicht mehr zum Forschen kommen.
Da Pozzo: Im Rahmen eines Hearings an der ETH Zürich über die MIT-ETH Studie wurde deutlich, dass die Überlastung der Forschung durch Managementaufgaben in der Tat ein Problem darstellt. Es fehlt den Vorstehern von Instituten die Unterstützung in Form von Stäben. In den Universitäten ist die Situation noch schlimmer. Manche Universitäten haben erst kürzlich überhaupt Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Management bestimmt, welche für die Forschung zuständig sind. Die Angst, die Bürokratie der Universitäten aufzublähen, führt zu diesen Effekten.
Herbst: Wir haben ein zu ausgeprägtes Milizsystem. Das Problem ist, dass sich Administratoren oder Manager von Hochschulen zu wenig professionalisieren – sei es, weil ihnen die Möglichkeiten dazu fehlen, sei es, weil sie es nicht wollen. Im Ausland gibt es ganze Forschungsrichtungen, welche sich mit dem Management von Hochschulen befassen. Deren Ergebnisse werden hierzulande kaum zur Kenntnis genommen.
Universitäten brauchen also mehr Bürokratie im positiven Sinn?
Da Pozzo: Hochschulen brauchen mehr Professionalität im Management und differenziertere Strukturen, welche Forschungsmanagement unterstützen. Es herrscht zudem noch vielerorts die Vorstellung, man müsse notwendigerweise in der Forschung brilliert haben, damit man Forschung auf institutioneller Ebene gut managen kann.
Herbst: Wichtig ist, dass man sich umsieht, wie dieses Problem anderswo gelöst wird. Dafür fehlt vielerorts das Interesse. Wir haben beispielsweise anhand von Biografien festgestellt, dass die Durchlässigkeit zwischen Forschung und Management in amerikanischen Hochschulen viel besser ist als in der Schweiz. Selbst Nobelpreisträger wie Kenneth Arrow sind sich nicht zu Schade, um für die Hochschuladministration zu arbeiten.
Ein hervorstechendes Unterscheidungsmerkmal zwischen MIT und ETH ist die weit grössere Zahl an Professoren am MIT. Warum ist dieser Aspekt wichtig?
Herbst: Wir bringen zu wenig junge Leute in die Forschung, und die Professuren sind oft zu gross, um wissenschaftlich effektiv zu sein. Die Studenten werden umständlich selektioniert, schliessen zu spät ab, doktorieren zu spät und werden zu spät berufen. Viele junge Wissenschaftler sehen dadurch gar keine Entwicklungsmöglichkeit in der Forschung und es besteht die grosse Gefahr, dass die Besten abspringen. Junge Forscher wollen selbstbestimmt forschen und mit anderen Forschern auf gleicher hierarchischer Ebene miteinander kommunizieren können; die Proferssuren selbst sollten kleiner sein (d.h. weniger Mitarbeitende umfassen). Dafür braucht es mehr Professoren.
Da Pozzo: Natürlich gibt es in der Schweiz Bemühungen durch die Schaffung von Assistenzprofessoren und Tenure Track mehr junge Leute in die Forschung zu bringen – doch quantitativ ist das heute immer noch einen Tropfen auf den heissen Stein. Die durch die Ordinariate geprägten hierarchischen Strukturen verhindern oft eine Chancengleichheit unter den jungen Forschern. Man spricht davon, dass man eine Nachwuchspolitik will, doch man schafft die dafür geeigneten Strukturen nicht. Wird die Zahl der Professoren erhöht, haben viel mehr Forscher die Möglichkeit, autonome Forschung zu betreiben.
Herbst: Zudem wird durch mehr Professoren die Vielfalt wissenschaftlicher Gebiete vergrössert -- und damit auch das Angebot in der Lehre, ganz abgesehen davon, dass die Doktoranden und Post-Doktoranden wesentlich näher mit ihrem Mentor zusammenarbeiten könnten. Die zu kleine Zahl an Professoren, insbesondere in Randgebieten mit eins bis zwei Professuren, führt zur eigentlichen Zerstörung gewisser Gebiete über Jahrzehnte hin, wenn diese durch ungeeignete Personen belegt sind. Mehr Wissenschaftler sollen im selben Gebiet forschen können, Redundanz nützt hier. Da es sehr schwierig ist, a priori zu ermitteln, wer Neues und Innovatives leisten wird, muss man mehr Leuten die Möglichkeit geben, es zu versuchen, anstatt mittels schwer zu bestimmender Kriterien die potenziellen Genies zu selektionieren.
Man erhält bei diesen Ausführungen den Eindruck, dass nur junge Forscher Neues schaffen könnten…
Da Pozzo: Es wäre falsch zu behaupten, von älteren Forschern kämen keine neuen Ideen mehr. Dennoch lässt sich insgesamt sagen, dass ein wesentlicher Teil der neuen Impulse von jungen Forschern kommt. Die durch das Ordinariensystem gegebene Personalstruktur wirkt der Dynamik entgegen und kann im Extremfall dazu führen, dass Wandel erst im Generationenwechsel möglich wird.
Herbst: Damit ist auch gesagt, dass es nicht einfach darum gehen kann, „alte Professoren“ schneller zu ersetzen, sondern es braucht eine Verdoppelung oder eine Verdreifachung der Zahl der Professoren in der Schweiz. Bei den gut alimentierten Institutionen – und die ETH ist eine solche – ist ein solcher Umbau sicher ohne grosse zusätzliche Finanzmittel möglich. Der so genannte Mittelbau sollte zum grössten Teil sukzessive aufgelöst – bzw. nicht laufend neu gebildet – werden. Angehörige des Mittelbaus sollten entweder schliesslich eine Professur erhalten – oder die Hochschule verlassen, wenn sie den Qualitätsanforderungen nicht genügen.
Was ist denn am jetzigen Mittelbau so schlecht? Oberassistenten können ja auch forschen.
Herbst: Man darf das psychologische Moment der Hierarchie nicht vergessen. Ein Oberassistent ist nie im gleichen Sinn autonom wie ein Professor – sondern in vielen Aspekten diesem unterstellt. Man muss den Wissenschaftlern die Möglichkeit geben, von Gleich zu Gleich miteinander zu kommunizieren. Gerade in der Forschung ist das enorm wichtig, denn Hierarchien innerhalb der Forschung sind tödlich für neue Ideen. Oder denken Sie an die Finanzierung der Forschung: Junge Leute müssen oft über Senior Professors an Forschungsgelder gelangen – sie sollten sie aber selbst beantragen können.
Bei Vergleichen mit den USA muss berücksichtigt werden, dass der „offene Zugang“ zu den US-Universitäten nicht im gleichen Mass gegeben ist wie bei uns. Sollten denn Hochschulen auch hierzulande Ihre Studierenden auswählen können?
Herbst: Auf jeden Fall. Eine genauere Betrachtung der Schweizer Situation zeigt ja, dass von Gleichbehandlung keine Rede sein kann. Kinder von höheren Einkommensstufen sind überproportional an den Hochschulen vertreten. Personen mit ähnlichen kognitiven und emotionalen Voraussetzungen haben in der Schweiz nicht gleiche Karrierechancen -- der „offene Zugang“ führt also nicht zum gewünschten Ziel. Zudem führt der offene Zugang zu ständig steigenden Studentenzahlen, was die Lehre massiv erschwert. Das ganze Propädeutikum wird dazu gebraucht, die überschüssigen Leute loszuwerden – das ist pädagogisch gesehen das Dümmste, was man tun kann. Die Grundhaltung einer Hochschule, die ihre Studenten auswählen kann, ist fundamental anders. Dort sagt man sich: Wir haben diese Studenten gewählt, wir glauben an sie und wir versuchen, ihnen eine Top-Ausbildung zu geben. Deshalb werden an den US-Spitzenuniversitäten über 90 Prozent aller Studenten durchgebracht, während an der ETH über ein Drittel das Studium abbricht. Wenn ein Studium dahingehend ausgerichtet ist, Studierende los zu werden, verliert man vielleicht hochbegabte Individuen, währenddem man die braven Schaffer behält. Zu viel Wissen kann auch behindern, Neues zu schaffen. Forscher müssen sich über etabliertes Wissen hinwegsetzen können …
Da Pozzo: An den amerikanischen Hochschulen habe ich oft festgestellt, dass Kompetenz den Leuten durch die Ideen, die sie haben, zugeschrieben wird – und beispielsweise nicht durch die Menge an verarbeiteter Literatur. In den USA fällt auch auf, dass die Auseinandersetzung zwischen Studenten und Professoren viel direkter und egalitärer ist.
Doch so schlimm kann die Situation ja nicht sein. Vergleicht man die Forschungsproduktivität zwischen Ländern, schneidet die Schweiz jeweils sehr gut ab …
Da Pozzo: Wenn man den Impact-Faktor der Publikationen berücksichtigt, zeigt sich die Dominanz der USA heute auch im Ländervergleich. Untersucht man die Institutionen, weitet sich diese Kluft noch mehr. Im CEST haben wir das mit unserem Konzept der internationalen „Champions League“ der Forschung zu erfassen versucht. Dieses basiert auf Publikations- und Impactanalysen hinsichtlich der Institutionen, an welchen die beteiligten Forscher beschäftigt sind.
Was ist von den Kriterien, die diesen Ranglisten zu Grunde liegen, zu halten?
Da Pozzo: Natürlich werden diese Kriterien auch angegriffen. So wird beispielsweise behauptet, die US-Forschung sei ein riesiges Zitier-Kartell, was die hohen Impact-Faktoren erkläre. Vielleicht stimmt das ja auch in einem gewissen Sinn. So wenn damit auf den regen wissenschaftlichen Austausch und die gut und dynamisch funktionierenden Kommunikationsprozesse Bezug genommen wird.. Offenbar werden in den USA wissenschaftliche Informationen unter den Forschern viel schneller verbreitet.
Was ist die Rolle des CEST bei der Umsetzung wissenschaftspolitischer Forderungen, die sich aufgrund ihrer Untersuchungen ergeben?
Da Pozzo: Das CEST soll in erster Linie relevante Grundlagen für forschungspolitische Entscheide liefern und sie öffentlich machen. Dabei ist auch klar, dass die Verantwortung für die Umsetzung nicht beim CEST liegen kann, sondern bei der Politik oder beim Forschungsmanagement selber. Was wir manchmal erleben ist ein „aktives Nichtaufnehmen“ unserer Ergebnisse. Wenn Institutionen gute Indikatorenwerte erzielen, dann sind unsere Ergebnisse natürlich sehr willkommen.
Eignen sich diese Untersuchungen auch für die Evaluation der Hochschulen?
Herbst: Es wäre im höchsten Masse falsch, wenn solche Ergebnisse für aufoktroyierte Evaluationen gebraucht würden. Leider passiert genau das. Europaweit lässt sich beobachten, dass durch die Einführung von performance-based budgeting und ähnlichen Mechanismen die Geldvergabe an Outputindikatoren einer Hochschule gekoppelt sind --- seien dies Publikationen, Diplomanden oder externe Forschungsmittel, welche die Hochschulen reinholen.
Warum ist das falsch?
Herbst: Das Grundsatzproblem besteht darin, dass die Tatsache allein, dass eine Institution gut ist, für eine Evaluierung nicht ausreichend ist. Man muss fragen: Warum ist eine Institution gut? Bezüglich was ist sie gut? So kann eine so genannt schlechte Schule sehr gut sein bezüglich der Förderung schlechter Schüler. Es ist einfach, mit hochintelligenten Studenten und vielen Ressourcen gut zu sein. Die Leistungsfähigkeit einer Schule bemisst sich aber aufgrund des Verhältnisses von Input und Output.
Welche Rolle soll denn die Evaluation haben?
Herbst: In den USA gibt es eine jahrzehntelange Tradition von Evaluation im Sinn einer Selbsthilfe (self-assessment and peer review). Die Leute wollen evaluiert werden, weil sie sich verbessern wollen und von den Evaluatoren wollen sie Hinweise, wie sie das machen können. Evaluation ist ein laufender Prozess. Dafür ist dieses Instrument gut. Deshalb muss es auf einem Vertrauensverhältnis beruhen, das durch externe Beurteilungen und die Kopplung der Evaluation an Geldzuteilung zerstört wird. Diese self-helping Evaluationskultur ist in Europa praktisch nicht vorhanden. Hierzulande sind es Experten, die von aussen sagen, ob etwas gut oder schlecht ist. Deshalb sind solche Untersuchungen wie die Vergleichsstudie MIT-ETH wichtig. Sie sollen die Institutionen dazu anhalten, von sich aus aktiv zu werden und sich Fragen zu stellen wie: Wo stehen wir? Was wollen wir erreichen? Was sollten wir ändern, damit wir besser werden können?
Da Pozzo: Unsere Studien sollten am Anfang einer Evaluation stehen – als Information, beispielsweise im Sinn eines „informed peer review“ – oder am Schluss, um zu sehen, was die Evaluation bewirkt hat. Sie dienen ferner der Identifikation bestimmter Stärken und Schwächen, als Grundlage für weitergehende Bewertungen und Diskussionen und liefern zudem Elemente, die für eine fundierte Rechenschaftslegung immer unverzichtbarer sind. Dafür, zu nicht mehr und nicht weniger sind diese Instrumente da – Instrumente also, um zu wissen, wo man steht und wo man stehen will. Es wäre kontraproduktiv, wenn solche Zahlen wie die Zahl von Publikationen direkt für die Geldverteilung eingesetzt würden. In Australien beispielsweise hat man die Geldvergabe an die Zahl der Publikationen verknüpft – mit dem Ergebnis, dass zwar die Zahl der Publikationen zugenommen hat – deren Impact aber markant abnahm.
Herbst: Darin zeigt sich ein weiteres Problem: Die Institutionen beginnen sich auf irgendwelche äussere Kriterien auszurichten, was bis hin zu quasikriminellen Machenschaften führen kann. In den Niederlanden beispielsweise hatten Institutionen belgische Studenten eingeschrieben, welche nie dort studiert hatten – um die Zahlen hochzubringen. In einem solchen Evaluations-Umfeld wird es sehr schwierig für eine Schulleitung, sich überhaupt einzugestehen, dass man sich beispielsweise die falschen Ziele gesetzt hat – weil das sofort finanzielle Konsequenzen haben würde. Damit wird der Schulleitung auch das unternehmerische Moment genommen: Statt sich aktiv und selbstverantwortlich auszurichten, geht man dazu über zu behaupten: „diese Formel hat ergeben, dass wir das und jenes machen müssen“.
Da Pozzo: Wir haben schon aus Kreisen von Hochschulleitungen Sätze gehört wie: „Passt auf mit euren Zahlen, wir wollen damit dann intern die Mittel verteilen.“ Bei solchen Aussagen läuft es mir kalt den Rücken runter. Das CEST würde so quasi verpflichtet „bundesgerichtsfeste“ Zahlen zu liefern.
Herbst: Führungskräfte scheuen sich, unternehmerische Verantwortung für das Schicksal ihrer Institution zu übernehmen. Sicher braucht man Informationen, um Entscheidungen treffen zu können – doch man darf sich nicht an die Informationen binden im Sinn, dass sich daraus automatisch die Entscheidungen ergeben.
Was löste konkret die MIT-ETH Studie an der ETH aus?
Herbst: Die Ergebnisse der Studie wurden verschiedenen Personen, auch Vertretern der ETH, vorgelegt. In den meisten Fällen wurde den grundlegenden Ergebnissen zugestimmt. Von offizieller Seite ist die Studie aber sehr zurückhaltend aufgenommen worden.
Da Pozzo: Im Ausland haben wir mehr Resonanz erfahren – was natürlich nicht erstaunt, schliesslich ist dort niemand von den Ergebnissen direkt betroffen. Beispielsweise wurde die Studie kürzlich an einer Konferenz in Berlin vorgestellt. Generell ist dem Ansatz, dass die Strukturen für die Leistungsfähigkeit von Forschungsgruppen entscheidend sind, zugestimmt worden. An der ETH Zürich soll eine Arbeitsgruppe abklären, inwieweit sich aufgrund der Ergebnisse der Studie Handlungsbedarf für die ETH ergibt.
Das CEST
Gemäss der „Botschaft über die Förderung von Bildung, Forschung und Technologie in den Jahren 2004-2007“ hat das Zentrum für Wissenschafts- und Technologiestudien (CEST) „die Aufgabe, Grundlagen für die Wissenschafts- und Technologiepolitik zu beschaffen. Im Vordergrund stehen Analysen, die für das Monitoring, die Evaluation und die Prospektion notwendig sind. Das CEST führt seine Aktivitäten komplementär zu denjenigen anderer Institutionen und Stellen sowie unabhängig und nach wissenschaftlichen Verfahren durch.“ Das CEST erwuchs aus dem früheren Wissenschaftsrat und besteht seit dem Jahr 2000. Es zählt inklusive der dazugehörigen Dokumentationsstelle für Wissenschaftspolitik rund 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das CEST kann zudem gezielt Expertenaufträge vergeben - so auch für die vom Hauptautor Marcel Herbst mitverfasste Studie „MIT and ETH Zürich: Structures and Cultures Juxtaposed“. Die Studien des CEST können unentgeltlich von der Homepage www.cest.ch heruntergeladen werden.